Donnerstag, 8. Oktober 2015

Mir ist gerade aufgefallen, dass ich meinen Blogeintrag zu dem Projekt "Sport pour tous" noch gar nicht gepostet habe. Der kommt jetzt leider etwas verspätet :)
29-08-2015, Projekt „Sport pour tous“
Das Projekt, in dem wir die letzten drei Wochen gearbeitet haben, hatte zum Ziel den Bau eines zweiten Volleyballfeldes und das Lernen des Volleyballspiels. Somit sollen hier in Kpalimé noch mehr Jugendliche die Möglichkeit haben regelmäßig Volleyballtraining zu erhalten. Momentan kollidieren nämlich noch die Trainingszeiten der Mädchen und Jungs, was v.a. für die Vorbereitung auf die Meisterschaft in Lomé nachteilig ist.

alle Volontäre in einer selbst ausgehobenen Grube
So arbeiteten wir vormittags immer am Bau des Volleyballfeldes, mit Hacken, Schaufeln und Schubkarren, und nachmittags hatten wir Volleyballtraining. An einigen Nachmittagen wurden uns traditionelle togolesische Spiele beigebracht. Zwischendurch haben wir auch sehr oft Lieder, Spiele und Tänze ausgetauscht. Am Freitag wurde das Projekt dann mit einigen Worten von wichtigen Leuten vorläufig beendet. Da das Feld leider noch nicht fertiggestellt werden konnte, wird es noch einige Arbeitstage geben. Letzten Endes waren wir alle sehr zufrieden mit dem Projekt und wir haben dadurch schon einige Freunde gefunden. Der Volleyballtrainer war so begeistert von uns, dass er uns zum regelmäßigen Training der Volleyballvereine hier eingeladen hat. Dort werden wir jetzt auch jeden Samstag gehen. :D

Hier halte ich am Ende des Camps meine "tolle" Rede :D 
Mein Team bei einem kleinen Volleballturnier

Donnerstag, 1. Oktober 2015

01-10-2015
Gastfamilie
Hallo mal wieder! Am 30. August bin ich endlich in meine Gastfamilie gekommen. Ich habe einen kleinen Bruder (Joel, 12 Jahre) und eine kleine Schwester (Emanuela, 6 Jahre). Meine ganze  Familie ist super nett und v.a. mit meinen Geschwistern komme ich sehr gut klar. Im Hof haben wir Ziegen, Hühner und einen Wachhund, den man allerdings nur nachts zu Gesicht bekommt. Meine Mama (Lydia) ist Schneiderin und hat ihr Atelier direkt vor unserem Haus (wir wohnen an einer relativ großen Straße). Außerdem verkaufen wir im Hof noch Sodabi (der Ingwer-Sodabi ist sehr zu empfehlen :P). Mein Papa muss öfter verreisen. Joel und ich kehren morgens um sechs jeden Tag den Hof und das Wohnzimmer und sonst helfe ich beim Abwasch und ab und zu auch beim Kochen. Seit ich mich bei meiner Ankunft in der Familie auch mit meinem Ewe-Namen Akosiwa (je nachdem an welchem Wochentag man geboren ist, hat man noch einen Zweitnamen auf Ewe) vorgestellt habe, nennt mich mein Papa auch immer so, was ich sehr lustig finde :D Mittags sitze ich oft mit Joel und Emanuela vor Lydias Atelier und lese oder lerne Ewe und ansonsten guckt man hier sehr oft (v.a. abends) zusammen Fernseh, wobei wir dabei auch oft reden oder ich meine Dehnübungen mache. Außerdem gehe ich mittlerweile sehr oft mit Joel und Emanuela spazieren, was wir drei sehr gerne mögen. Meistens spazieren wir zu dem wunderschönen kleinen Fluss hinter unserem Haus. Emanuela pflückt dabei immer fleißig Blumen für mich.

Ewe
In den vorletzten zwei Wochen hatten wir vormittags einen Ewe-Sprachkurs, der uns sehr viel Spaß gemacht hat und in dem wir lernten, wie man sich begrüßt und auch die Sprache schon viel besser verstehen. Das Schwierige bleibt jetzt, dran zu bleiben und immer weiter zu lernen.

Fußball
In der ersten Woche in der Gastfamilie habe ich über meinen Bruder auch Charles kennen gelernt, der neben uns seinen Friseursalon hat. Mit ihm bin ich schon öfter mit zum Fußballtraining bei uns um die Ecke(wir wohnen sehr nah an mehreren Sportanlagen :D) gegangen und wir sind mittlerweile sehr gut befreundet und ich bin Fanclub-Präsidentin beim Olympique AC, dem besten Fußballclub von Kpalimé! :P Wenn meine Knieverletzung verheilt ist, werde ich wieder selbst Fußballspielen.

Film

Letzte Woche haben wir in der Krippe von „Campagne Des Hommes“ gearbeitet. Wir haben die Wände bunt bemalt und den Hof aufgeräumt.
















Linn und ich sind hier übrigens zu Schauspielerinnen mutiert. In Kpalimé wird momentan ein Film gedreht und das Training findet bei mir um die Ecke statt. Joel und Emanuela wollten dort unbedingt zugucken, ich bin also mit den beiden dort hingegangen. Von den Schauspielern wurden wir sehr nett empfangen und ich wurde direkt überredet bei kleinen Improvisationsübungen mitzumachen und letztendlich gefragt, ob ich nicht zwei Szenen im Film übernehmen könnte (für diese Szenen wird ein „Yovo“ gebraucht). Ich habe zugesagt und zum nächsten Training Linn mitgebracht, die vorher tausendmal gesagt hat, dass sie NUR zugucken wird, aber Togolesen haben großes Überredungstalent und so spielt Linn jetzt auch in dem Film mit ^_^
Donnerstag vor einer Woche wurden wir beide schon ins Hotel "30 aout" bestellt, ein sehr nobles Hotel hier in Kpalimé. Nach zwei Stunden warten und Zuschauen waren wir dann an der Reihe. Für unsere Szenen wurde ein Hotelzimmer in ein Büro umgewandelt und wir drehten letztendlich 1,5h lang und waren danach total fertig, weil das richtig anstrengend war. Die Dreharbeiten werden diese Woche abgeschlossen und in ca. drei Monaten wird dann der Film publiziert. Er soll auf Ewe, Französisch und Englisch erhältlich sein. Wir sind sehr gespannt...
Projektbeginn
Diese Woche haben wir alle endlich in unseren Projekten angefangen (außer Kati, sie arbeitet schon seit zwei Wochen, da sie nicht in einer Schule arbeitet). Ich habe erstmal in der Hauptstelle von meiner Schule gearbeitet (es gibt zwei in Kpalimé). Dort wurde ich von Lukas (ist hier seit einem halben Jahr Volontär) in die Arbeit und vor allem die Blindenschrift eingewiesen. Ich kann jetzt schon ein bisschen lesen und mit der Schreibmaschine schreiben. Ansonsten wird meine Arbeit sein, vormittags Arbeitsmaterial so in den Computer einzugeben, dass es mit einem Computerprogramm in Braille konvertiert und schließlich ausgedruckt werden kann (in der Hauptstelle gibt es einen richtig guten Drucker dafür). Nachmittags werde ich dann den Blinden Nachhilfe, vorraussichtlich in Englisch und Deutsch, geben. Beide Schulen sind nämlich keine Blindenschulen, sondern so eine Art inklusive Schulen, wobei der Unterricht leider nicht auf Blinde abgestimmt wird (Lehrer schreiben an die Tafel, ...). Wir Volontäre helfen dann den Blinden, im Unterricht mitzukommen und den Stoff nachzuholen. Das waren erstmal die Neuigkeiten der letzten Wochen. Bis bald und viele Grüße aus Kpalimé!!! :D