Dienstag, 26. September 2017

Nordreise

Reise in den Norden:       Lomé - Dapaong - Mango - Sokodé - Kpalimé



Wir haben in Lomé (ganz im Süden an der Küste) den Bus bis in den hohen Norden nach Dapaong genommen. Die Fahrt hat 12h gedauert und war echt anstrengend, hat sich aber gelohnt.



 Dapaong, Eindrücke:




Unser neuer Freund, das Schwein

In ganz Togo absolut gehypet, Messi und Neymar
(man müsste noch Ronaldo hinzufügen)
Im Krankenhaus, das durfte ich dank meines
Abzesse in jeder Stadt aufsuchen...



 Ausflug zu den Grotten von Nagou bei Dapaong:

Der Bus ist auf dem Weg zum Markt in einem Dorf vor den Bergen
 Wir sind mit einem Guide zu den Grotten gefahren. Er hat uns auf seinem Motorrad mitgenommen. Die Fahrt war anstrengend, weil wir ca. 1,5h auf unebenen Routen zu dritt auf einem Motorrad unter der heißen Sonne fuhren. Dafür war die Landschaft atemberaubend! Und für die Sonne waren wir dankbar, da Regenzeit war und der Ausflug bei Regen nicht möglich gewesen wäre...
Im Norden Togos gibt es nur eine Regenzeit und eine Trockenzeit von jeweils sechs Monaten (im Süden gibt es zwei Regen- und Trockenzeiten). In der Trockenzeit ist die Landschaft nicht wiederzuerkennen. Man findet kein Grün mehr, alles ist trocken und staubig. Ende der Trockenzeit hat die Bevölkerung auch Probleme zur Nahrungsmittelbeschaffung. Da gibt es dann jeden Tag Reis, Hirse, Linsen, Bohnen, Mais, ... Lebensmittel, die lange gelagert werden können.

Willkommen zur Touristenattraktion von Nagou

Das sind sie, die Grotten

in diesem steilen Felsen waren die Grotten versteckt

In den Grotten konnte man sich nur gehockt oder krabbelnd aufhalten


natürliche Dusche, rechts von uns der Abgrund ist auf dem Foto gar nicht sichtbar



Weiter Ausblick




Und weiter nach Mango (die Stadt heißt wirklich wie die Frucht ;)



ein Schaf mit Riesenohren; im Norden waren die
Tiere generell größer als im Süden
- warum, wissen wir nicht -


Auf zu den Nilpferden ....

Linn mit unserem Guide

auf dem großen See versteckten sich irgendwo die Nilpferde

Hier laufen riesige Wassermassen ab;  in der Trockenzeit ist hier gar kein Wasser
Schuhe und Hose aus, die Wassermassen müssen überquert werden




Unser Chauffeur und Linn umgeben von Pflanzen

unglaublich weite unberührte Natur!

26.09.2017 Letzte Wochen in Togo (Mit Verspätung)

Heute kann ich mich endlich motivieren diesen letzten Blog-Eintrag über meinen drei-monatigen Togo-Aufenthalt zu schreiben.
Ich fange wie immer mit meinen Schülern und der Computer-Ausbildung an. Ich habe es noch geschafft, die geplante CD aufzunehmen und zumindest bei Elvira, der Freiwilligen, die noch weiter mit meinen Schülern arbeiten wird, zu lassen. Ich hoffe, dass so das Gelernte nicht verloren geht und die Schüler sich mithilfe der CD weiter ausbilden können.


Elvira und ich beim Büchersortieren

Mit Elvira und zwei Schülern, die in Kpalimé wohnen, habe ich in meiner letzten Woche die Arbeit für die Braille-Bibliothek weitergeführt. Linn half kam teilweise unterstützend dazu. Wir merkten schnell, dass das Sortieren und Zuordnen der Bücher wesentlich mehr Zeitaufwand forderte als erwartet und so konnte ich bei der Fertigstellung nicht mithelfen. Auch hier hoffe ich auf die Motivation und den Einsatz von Elvira und den nächsten Freiwilligen, um die Bibliothek fertigzustellen.




Agbessi, einer meiner Schüler
So endete mein Einsatz für und mit den blinden Schülern in Kpalimé. Ich versuche weiterhin mit den Freiwilligen und meinen Schülern in Kontakt zu bleiben und zusätzlich Kontakte in Deutschland herzustellen. Ich merke allerdings, wie schwer es mir hier fällt, mich für meine Projekte in Togo einzusetzen, da es doch sehr weit weg ist, die Kontaktaufnahme schwer fällt und mir die moralische Unterstützung fehlt.

Ich habe noch eine gute Neuigkeit, meine Schüler betreffend. Der Vorstand der SADEA hat in den Ferien geplant, eine Musikgruppe aus blinden Schülern zu gründen, mit dem Ziel, das Interesse der Bevölkerung zu wecken und eventuell als zukünftige Einnahmequelle. Da hatten wir das Glück, die Bekanntschaft mit Linn´s und meinem Vermieter zu machen. Er ist Musiker und besitzt die verschiedensten Instrumente, inklusive einem kleinen Musikstudio. Als ich ihm von der Idee unseres Vorstandes erzählte, war er sehr interessiert und erklärte sich bereit, für dieses Projekt, mit uns zusammenzuarbeiten. Das ist wirklich toll! Somit sind mehrere Probleme auf einmal gelöst. Die Instrumente sind da, Studiokosten müssen nicht mehr getragen werden und die Schüler haben einen erfahrenen Musiker an ihrer Seite.

Was gibt´s noch zu erzählen? Für unsere Reise in den Norden möchte ich Bilder sprechen lassen und werde einige Fotos hochladen. Das ist denke ich sowieso spannender als immer nur Text.

Die letzte Woche in Togo war sehr ereignisreich, da Fenja (Freiwillige vom letzten Jahr) in Togo ankam und bei uns wohnte. Wir unternahmen viel mit ihr, wie z.B. ein Ausflug auf den Mont Agou, bei dem wir Regen, Wind und Hitze an einem Tag zu spüren bekamen. In dieser letzten Woche starteten Linn und ich ein kleines Video-Projekt. Wir machten von all unseren Freunden, Schülern und unseren Gastfamilien kurze Aufnahmen und Linn schnitt sie jetzt in Deutschland zu einem Video zusammen. So können wir uns immer an unsere Liebsten in Togo erinnern.

Zudem sind die neuen Freiwilligen angekommen. Wir hatten also die Gelegenheit eine weitere Freiwilligen-Generation kennenzulernen. Die Gruppe schien sehr motiviert, offen und selbstbewusst. Gute Voraussetzungen also für die Arbeit in den Projekten. In unserer Organisation vor Ort läuft es im Gegenzug nicht so gut im Moment. Sie ist schon seit einigen Jahren ein wenig am „Zerbröckeln“ und zählt immer weniger engagierte Mitglieder. Die wenigen sehr engagierten togolesischen Freiwilligen, die schon seit Jahren dabei sind und sehr viel Freizeit opfern, um bspw. die neuen ausländischen Freiwilligen zu empfangen und das Jahr über begleiten oder die Seminare zu gestalten, etc. Sie sind leider sehr entmutigt und kurz vor dem Absprung, da die Zustimmung und Unterstützung seitens der Administration der Organisation fehlen. Zudem läuft die Organisation mittlerweile sehr unprofessionell und unstrukturiert. Wir sprachen diesbezüglich mit unserem Chef und auch mit den togolesischen Freiwilligen um nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen und zu überlegen, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um der Organisation wieder auf Hochtrab zu bringen. Die Gespräche verliefen größtenteils positiv, es werden aber noch einige Gespräche folgen. Wir sind gespannt, wie sich das entwickeln wird…
Zumindest konnten Linn und ich soweit helfen, dass wir am Ende unserer Nordreise Gastfamilien in Sokodé suchten. Dies hat zum Ziel, wieder mehr Freiwillige in andere Städte als Kpalimé zu schicken, da Kpalimé regelrecht von Freiwilligen „überflutet“ ist. Die Suche wurde uns durch Amöben und Parasiten erschwert. Wir verbrachten die meiste Zeit unseres Aufenthaltes im Bett und mussten uns sehr überwinden, um die Kraft für die Gastfamiliensuche aufzubringen. Da können wir Greta und Azim unglaublich dankbar sein. Wir durften bei Azims Familie wohnen und die beiden kümmerten sich um uns und halfen uns auch bei der Gastfamiliensuche. So konnten wir mit den Kontakten von drei möglichen Gastfamilien nach Kpalimé zurückfahren.


Fotos von Ausflügen:
Wandern auf den Mont Agou

Bananenstaude
überall Kakao!!!
natürliche Wasserquelle
hier hat es sich jemand richtig schön
in der Natur eingerichtet
Fenja und ich, beschienen von der Sonne :)

Akrobatik mitten in der Natur:

die Beine, die aus der Erde rausgucken gehören Linn :P 






Ausflug zum Wasserfall in Kpimé mit Linn:




uuund Akrobatik am Wasserfall 




Fenja, Linn und ich trinken Tchouk (Hirsebier) aus schönen Kalabassen










25.07.2017 Neuigkeiten

Bonjour !
Lange ist es her, dass ich meinen letzten Beitrag geschrieben habe. Ich war in letzter Zeit zu beschaeftigt und wenn ich im Internetcafé war, war es fuer Recherche fuer mein Informatik-Projekt.
Fange ich doch mal damit an. Ich muss sagen, hier wird mal wieder einiges an Geduld und Durchhaltevermoegen von mir verlangt. Es geht ungefaehr alles schief was schief gehen kann, aber meine Schueler und ich geben nicht auf !

Woche 1 :

Erst schien alles super zu funktionieren. Wir durften die Computer der Schule benutzen, die Windows enthielten und somit NVDA, das Programm fuer Blinde, abspielen koennen. Am ersten Tag ging ich extra frueh in die Schule, um alles zu testen bevor die Schueler kamen. Gut so, es funktionierte naemlich genau einer der zehn Computer. Schoen, dass die Informatiklehrer mir das vorher gesagt haben… Naja, also dachte ich mir, wenigstens einer funktioniert, damit kann man arbeiten. Ich schloss den USB-Stick mit NVDA an und bekam direkt die Info, dass sic hein Virus auf dem Stick befindet. Der muss von dem PC gekommen sein, ich hatte naemlich zuvor alle Viren entfernt. Der Virus hatte alles auf dem Stick geloescht, somit auch unser NVDA. Hmm, die Schueler sollten in wenigen Minuten ankommen, was tun ? Mir fiel erstmal keine andere Loesung ein als nur mit den Computertastaturen zu arbeiten. Kann man nicht aendern. Ich begann mit den Maedels, sie waren zu dritt und ich merkte schnell, dass die Arbeit mit der Tastatur fuer den Anfang vollkommen ausreichte. Ich musste mit den dreien die ganzen Buchstaben wiederholen, zu den Computertasten wie Strg, Windows, Alt, Esc, usw. Kamen wir gar nicht. Anders sah es bei der Gruppe Jungs aus, die folgte. Die Buchstaben waren ein Kinderspiel fuer sie. Sollte es auch, da sie diese von der Schreibmaschine bereits beherrschten. Sie lernten auch schnell alle weiteren Tasten, die ich ihnen beibrachte und waeren schon bereit fuer NVDA und die richtige Arbeit am Computer gewesen. Schade, da mussten wir eine Loesung abwarten.
Daraufhin schickte mich unsere Organisation SADEA mit Andrim, der auch Mitglied im Organisationskommittee fuer den Tag der offenen Tuer ist, nach Atakpamé (ca.2h von Kpalimé entfernt), um dort Autoritaeten, Kirchen, Organisationen und Gesellschaften zu treffen und finanzielle Fonds aufzubauen. Dazu spaeter mehr. Somit legten wir bezueglich der Informatik eine Pause ein. Meine Zehntklaessler schrieben in dieser Woche ihre Abschlusspruefungen, die in unserem Schulgebaeude geschrieben wurden und uns somit auch den Zutritt verwehrte.


Woche 2 :

Die Woche darauf wollten wir Montags weitermachen und trafen uns frueh in der Schule, die uns mit verschlossenen Tueren empfang. Damit hatten wir nicht gerechnet, ich hatte mit dem Direktor der Schule die Daten der Informatikausbildung abgesprochen. Wir waren also verpflichtet, es am naechsten Tag nochmal zu versuchen. Diesmal hatten wir auch Glueck, nur war der Schluessel fuer den Raum mit den Computern verschollen. Das stellte sich letytendlich als Gluecksfall heraus. Die Sekretaerin verwies und in den Informatiksaal. Dort arbeiteten wir weiter an der Tastatur. NVDA konnte man hier nicht installieren, da die Computer kein Windows besitzen, sondern initic, ein Lernprogramm fuer Schueler. Am selben Tag kam ein Belgier vorbei, der zustaendig fuer den Informatiksaal ist. Er arbeitet fuer initic und installiert Computer in mehreren SChulen in Togo. Als er uns auffand, war er total erstaunt, dass Blinde in der Schule sind. Er wollte sich mit mir treffen, um sic hein bisschen auszutauschen und eine Loesung zu finden, um den Informatiksaal auch fuer Blinde zugaenglich zu machen. Das war mal eine Super Nachricht !!! :D 
Den Rest der Woche blieb die Schule geschlossen, wir mussten also mal wieder die Folgewoche abwarten.

Woche 3 :

Montags verpassten wir die Moeglichkeit in der Schule zu arbeiten. Morgens beauftragte mich Eli, der Praesident unserer Organisation noch mit einigen Aufgaben. Dadurch konnten wir erst nachmittags mit Informatik weitermachen. Es stellte sich aber heraus, dass die Schule nur morgens geoeffnet war. Ich konnte aber die Zeit nutzen, um die Laptops abzuholen, die ich in Deutschland organisisert hatte. Ueber den Freund einer anderen deutschen Freiwilligen hatte ich bereits im Januar zwei Laptops einer Firma organisiert, die regelmaessig Laptops fuer soziale Projekte spendet. Die Freiwillige ist Stewardess und hat die Laptops nach Benin bringen koennen. Dort hat ein togolesischer Freund sie abgeholt und nach Kpalimé gebracht. Ich freute mich riesig, dass die Laptops endlich angekommen sind. Natuerlich wieder nicht ohne Probleme. Auf den Laptops befand sich kein Windows und kein Microsoft Office. Gluecklicherweise konnte mir mal wieder Ahmed weiterhelfen, ein togolesischer Freund, der mir immer bei Informatikproblemen hilft. Er installierte Windows, Microsoft Office, Skype und ein Antivirenprogramm. Perfekt, jetzt hatte ich endlich die Moeglichkeit,  den Schuelern auch NVDA beizubringen.

Wir machten Dienstagmorgen weiter. Die Arbeit mit der Tastatur funktionierte gut. Ich machte die Computer jetzt an und oeffnete Word, damit die Schueler Texte schreiben koennen, auch wenn die fuer sie unsichtbar blieben. Ich musste ihnen vorlesen, was aber wesentlich angenhemer war als staendig auf deren Tastaturen zu schauen, ob sie ihre Finger auf die richtige Taste setzen.
In dieser Woche begann ich auch mit einzelnen Schuelern mit NVDA zu arbeiten. Am Anfang war es sehr schwierig fuer die SChueler und sie verstanden kein Wort von dem, was die Computerstimme ihnen sagte. Nach einigen Uebungsstunden funktionierte es aber schon viel besser. Von da an arbeitete ich immer nur mit einem Schueler einzeln. Anfangs funktionierte nur der eine Laptop. Dadurch nahm die Arbeit natuerlich enorm viel Zeit in Anspruch, war aber auch wesentlich effektiver. Leider war bei einigen Schuelern das Interesse nicht sehr gross und ich konnte sie nicht motivieren regelmaessig teilzunehmen. ANdere Schueler dagegen sind super motiviert und interessiert. SIe lernen zudem unglaublich schnell. Einer meiner Schueler ist mittlerweile mein Assistent geworden, da er schon ziemlich fit mit dem Laptop ist und mir hilft, den anderen Schuelern die Funktionen des Computers zu erklaeren. Die Zeit reicht leider nicht, um den Schuelern alle wichtigen Funktionen naeher zu bringen, wie ich es urspruenglichgeplant hatte. Ich habe sie zumindest so weit gebracht, dass sie ein Word-Dokument erstellen koennen ohne Rechtschreibfehler zu hinterlassen, es zu speichern und danach im Explorer wiederzufinden. Ausserdem koennen sie Lieder abspielen und z.B. auf einen USB-Stick kopieren. Ich habe ihnen beigebracht Dokumente zu loeschen und auch umzubenennen und ich hoffe, dass sie groesstenteils verstanden haben wie der Computer aufgebaut ist und wie er funktioniert.

Damit das Gelernte nicht verloren geht, bin ich dabei eine CD aufzunehmen, auf der ich Schritt fuer Schritt und moeglichst verstaendnisvoll erklaere, wie ein Blinder den Computer und NVDA benutzen kann. Zudem werde ich noch den Belgier treffen, der den Informatiksaal in meiner Schule installiert hat und diesen nun auch fuer Blinde zugaenglich machen moechte. Ausserdem moechten zwei Lehrer des Blindenzentrums, die sehr engagiert sind, lernen, wie NVDA funktioniert, um die blinden Schueler bereits in der Grundschule an den Computer zu gewoehnen. Das ist eine super Sache, somit kennen sich wenigstens zwei sehende Togolesen mit dem Programm aus, um es zukuenftig weiterzugeben und bei Problemen zu helfen.
Das zu meinem kleinen Informatik-Projekt. Ich hoffe, ich schaffe das alles noch bevor ich wieder abreise.

Kraeuterkunde

Ich habe vor drei Wochen auch eine kleine Ausbildung bei einem Naturheiler angefangen. Mich interessiert auch in Deutschland die NAturheilkunde und hier wollte ich auch die Gelegenheit nutzen, um afrikanische Heilpflanzen und natuerliche Heilmittel kennen zu lernen. Die Ausbildung fing super an. Ich ging zu meinem Ausbilder, ein aelterer Herr, der nur bruechig franzoesisch spricht. Am ersten Tag wanderten wir zwei Stunden durch die Natur und er zeigte mir viele Baeume und Pflanzen und erklaerte mir deren Wirkung. Das war super spannend und ich schoss eifrig Fotos, um mir alles merken zu koennen. Die darauffolgenden Tage schrieb er mir die verschiedenen Pflanzen in ein Heft ; mit deren wissenschaftlichen Namen, der Wirkung und Rezepten zur Zubereitung von Medikamenten. Schade war, dass sein Franzoesisch nicht sehr gut ist und er mir viele Fragen nicht beantworten konnte und dass er mir nicht life zeigte, wie man die Medikamente zubereitete. Aber das macht nichts. Ich habe auf jeden Fall trotzdem einen tollen Einblick in die afrikanische Naturheilkunde bekommen.

SADEA-Arbeit fuer die Organisation meiner Schueler

Ich habe ja schon erwaehnt, dass ich nach Atakpamé geschickt wurde, um nach finanzieller Unterstuetzung zu suchen. Unser Praesident schickte Andrim und mich zweimal nach Atakpamé. Das erste Mal war extrem anstrengend. Wir klapperten jede Firma, Institution, Kirche, Autoritaet, etc. ab, die uns evtl. Unterstuetzen koennte. Wir suchten speziell nach Unterstuetzung fuer den geplanten Tag der offenen Tuer. Letztendlich fanden wir gerade genug Geld, um die Reise nach Atakpamé zu finanzieren. Die Suche nach finanzieller Unterstuetzung hier in Togo ist wirklich extrem anstrengend, aber was soll man machen. Staendig Versprechen, die nicht eingehalten werden ; Direktoren die angeblich nicht da sind oder beschaeftigt sind oder aber man wird nach Lomé verwiesen, weil sich dort die Hauptstelle befindet … Naja, wir liessen uns nicht die Laune verderben. Wir trafen einen Pfarrer, der uns den Vorschlag machte, uns bei einer grossen Veranstaltung vorzustellen und an die eingeladenen Autoritaeten zu appellieren. Fuer diese Veranstaltung traten wir unsere zweite Reise nach Atakpamé an. Diesmal meinte die Natur es nicht gut mit uns. Den ganzen Tag regnete es in Stroemen. Die Veranstaltung fand trotzdem statt, es kamen nur leider keine Autoritaeten und wir konnten lediglich an die Bevoelkerung appellieren. Der Abend war furchtbar anstrengend. Durch den Regen waren wir total durchnaesst und es war extrem kalt. Zudem hatten wir durch ein Missverstaendnis keine Uebernachtungsmoeglichkeit … Wir standen also um 23 :00 nachts frierend und voelig durchnaesst an der Hauptstrasse von Atakpamé. Wir sahen keine andere Moeglichkeit als den Bruder eines Schuelers anzurufen, der mit seiner Familie in Atakpamé wohnt. Gluecklicherweise sah er kein Problem darin uns fuer eine Nacht aufzunehmen. Das war mal wieder ein kleines Abenteuer und ein sehr demotivierendes Erlebnis fuer unsere Organisation.
Bis jetzt haben wir leider keine finanzielle Unterstuetzung gefunden, was uns dazu veranlasst hat, den Tag der offenen Tuer zu verlegen. Wir wollen versuchen, ihn im Oktober zu veranstalten. Hoffentlich klappt es diesmal.

Sonstiges

Ansonsten haben Linn und ich in der Freizeit noch nicht sehr viel unternommen, wir sind noch sehr eingespannt von der Arbeit. Wir sind einmal einfach in die Natur drauflosgewandert. Das war sehr schoen, wir konnten die Ruhe und die Natur geniessen und an einem idyllischen Plaetzchen unter Palmen unsere leckeren Avocado-Sandwichs geniessen. Das war superschoen und ist etwas, was ich in Togo liebe. Man kann sozusagen direkt vor der Haustuer in die Natur gehen und findet schnell reine Natur, verschlungene Wege und scheinbar sehr abgelegene Orte, wenn auch nah an der Stadt dran.

Wir kochen in letzter Zeit auch sehr oft mit Freunden. V.a. mit Andrim und Yovogan, zwei meiner blinden Schueler. Und Andrim ist wirklich ein Meisterkoch, von ihm habe ich sehr viel gelernt, was die afrikanische Kueche angeht. Ich bin zudem eine kleine Nomade geworden. Ich wechsel staendig meinen Schlafplatz. Mal schlafe ich bei Djibril, mal in unserem gemieteten Zimmer in der Stadtmitte und mal bei meinen Schuelern, je nachdem wo ich mich abends befinde und wie es in mein Programm passt.

Seit einer Woche verbringe ich sehr viel Zeit im Krankenhaus wegen eines Abzesses. Der wurde mir mit einer lokalen Betaeubung herausgeschnitten und muss jetzt regelmaessig vom Arzt desinfiziert und gesaeubert werden. Das machen die Aerzte hier aber wirklich gut, es ist nur sehr nervig, da sich der Abzess auf meinem Hintern befindet und ich wirklich Probleme habe, mich zu setzen, haha.

Ich habe noch gar nicht DIE Neuigkeit aus Kpalimé erzaehlt ! Hier wurden fast alle Gebaeude des grossen Marktes abgerissen. Es gibt verschiedene Theorien, was der Grund ist. Die einen sagen, der Fluss muesse vergroessert werden, da er oft den Markt ueberschwemmt. Andere sagen die Marktstrasse soll vergroessert und erneuert werden und es gehen Geruechte herum, das die GIZ das veranlasst hat, aber gut, wer weiss …
Ich muss euch auch noch von unserem Besuch erzaehlen. Einmal ist Eleonore aus England fuer einen Monat nach Togo gekommen. Sie war letztes Jahr fuer sechs Monate in einem kleinen Dorf in der Naehe von Kpalimé und ist fuer ein Projekt mit zwei weiteren Studenten ihrer Uni hergekommen. Sie hat uns an zwei Wochenenden in Kpalimé besucht und wir haben zusammen eine schoene Zeit verbracht. An einem Wochenende sind Greta und Azim vorbeigekommen. Die beiden hatten uns letztes Jahr im Sommer in unserer Wohnung besucht. Greta ist kommt aus Oesterreich und ist im Sommer 2015 mit uns in Togo angekommen, aber nur fuer sechs Monate. Jetzt ist sie schon das zweite Mal zurueckgekommen. Azim ist ihr togolesischer Freund und die beiden sind superlieb. Sie konnten bei uns wohnen, weil unser Vermieter total nett ist und den beiden kostenlos ein Zimmer angeboten hat. Die beiden wollten eigentlich nur zwei Tage bleiben. Es war aber so schoen, dass sie knapp vier Tage geblieben sind. Wir sind zusammen auf den Markt gegangen, Greta hat mich einmal zu meinem Kraeuterheiler begleitet und wir haben auch Andrim besucht und zusammen Bohnen gekocht und sind am Fluss spazieren gegangen.

Einmal haben wir mit meinen Schuelern angefangen einen Film zu gucken. Ich habe in Deutschland extra meinen Lieblingsfilm « Ziemlich beste Freunde » gekauft, da ich den sehr passend fuer meine Schueler finde und dort eine Blindenversion drauf ist. Ja schoen vorbereitet, aber ich haette ihn mal besser ausprobieren sollen bevor ich ihn meinen Schuelern zeige. Die Blindenversion war leider nur auf Deutsch… Hmm, was tun ? Den Film so zu gucken waere schwierig fuer die Schueler, da sie nicht daran gewoehnt sind. Die Loesung war dann, dass ich Moderatorin spielte und versuchte, den Film blindengerecht zu kommentieren. Das war gar nicht so einfach, weil man wirklich schnell sein muss, um den Schauspielern nicht reinzureden, hat aber Spass gemacht.   

Ich habe auch regelmaessig Deutsch-Nachhilfe gegeben. Meine Schueler, die jetzt in die Oberstufe kommen und Deutsch lernen werden, hatten mich darum gebeten. Die Nachhilfe machte mir Spass, da die Atmosphaere sehr angenehm war. Meine Schueler waren super motiviert, lernten schnell und wir hatten keinen Zeitdruck und mussten uns an keinen Lehrplan oder aehnliches halten. Sie koennen jetzt das Alphabet, die Begruessung, die Aussprache, Wochentage, Monate und die Verbkonjugation. Wenn sied as vor Schulbeginn nochmal wiederholen, werden sie anfangs keine Probleme haben, im Unterricht mitzukommen :D

Dieses Wochenende werden vermutlich auch fast alle Schueler den Weg nach Hause antreten und ich werde sie nicht mehr sehen bevor ich abreise. Mir steht also schon ein grosser Abschied bevor. Dann werden Linn und ich unsere Reise in den Norden Togos antreten. WIr planen dafuer ca zehn Tage ein. Wir werden erst nach Dapaong und Mango reisen, um ein bisschen Urlaub zu machen. Auf dem Rueckweg machen wir dann Halt in Sokodé, um nach Gastfamilien fuer unsere togolesische Organisation zu finden.
Kommen wir aus dem Norden zurueck bleibt uns auch nur noch eine Woche in Kpalimé. Darauf freuen wir uns auch schon riesig, da Fenja ( Mitfreiwillige vom letzten Jahr) nach Togo kommen wird :D

Das war ein kleiner Einblick in unsere Aktivitaeten hier in TOGO J Fotos werde ich im Nachhinein hochstellen, hier habe ich keine Zeit dafuer …

Unsere Stamm-Früchteverkäuferin




Mit unseren Freunden in deren Boutique
Linn und ich spielen "Avalé"
Ich mit meiner Gastmama
Ich fahre in Djibril´s Hof
Fufustampfen bei Djibril
Um Emmanuel Adebayor spielen zu sehen, klettert das Publikum sogar in Bäume
Der togolesische Fußballstar Emmanuel Adebayor
Linn, Djibril und ich im Stadion
vorher
Nachher
Schnipp, schnapp, Haare ab
Linn bei ihrer Friseurausbildung
Nach dem Gottesdienst vor der Kirche