26.09.2017 Letzte Wochen in Togo (Mit Verspätung)
Heute kann ich mich endlich motivieren diesen letzten
Blog-Eintrag über meinen drei-monatigen Togo-Aufenthalt zu schreiben.
Ich fange wie immer mit meinen Schülern und der
Computer-Ausbildung an. Ich habe es noch geschafft, die geplante CD aufzunehmen
und zumindest bei Elvira, der Freiwilligen, die noch weiter mit meinen Schülern
arbeiten wird, zu lassen. Ich hoffe, dass so das Gelernte nicht verloren geht
und die Schüler sich mithilfe der CD weiter ausbilden können.
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Elvira und ich beim Büchersortieren |
Mit Elvira und zwei Schülern, die in Kpalimé wohnen, habe
ich in meiner letzten Woche die Arbeit für die Braille-Bibliothek
weitergeführt. Linn half kam teilweise unterstützend dazu. Wir merkten schnell,
dass das Sortieren und Zuordnen der Bücher wesentlich mehr Zeitaufwand forderte
als erwartet und so konnte ich bei der Fertigstellung nicht mithelfen. Auch
hier hoffe ich auf die Motivation und den Einsatz von Elvira und den nächsten
Freiwilligen, um die Bibliothek fertigzustellen.
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Agbessi, einer meiner Schüler |
So endete mein Einsatz für und mit den blinden Schülern in
Kpalimé. Ich versuche weiterhin mit den Freiwilligen und meinen Schülern in
Kontakt zu bleiben und zusätzlich Kontakte in Deutschland herzustellen. Ich
merke allerdings, wie schwer es mir hier fällt, mich für meine Projekte in Togo
einzusetzen, da es doch sehr weit weg ist, die Kontaktaufnahme schwer fällt und
mir die moralische Unterstützung fehlt.
Ich habe noch eine gute Neuigkeit, meine Schüler betreffend.
Der Vorstand der SADEA hat in den Ferien geplant, eine Musikgruppe aus blinden
Schülern zu gründen, mit dem Ziel, das Interesse der Bevölkerung zu wecken und
eventuell als zukünftige Einnahmequelle. Da hatten wir das Glück, die
Bekanntschaft mit Linn´s und meinem Vermieter zu machen. Er ist Musiker und
besitzt die verschiedensten Instrumente, inklusive einem kleinen Musikstudio.
Als ich ihm von der Idee unseres Vorstandes erzählte, war er sehr interessiert
und erklärte sich bereit, für dieses Projekt, mit uns zusammenzuarbeiten. Das
ist wirklich toll! Somit sind mehrere Probleme auf einmal gelöst. Die Instrumente
sind da, Studiokosten müssen nicht mehr getragen werden und die Schüler haben
einen erfahrenen Musiker an ihrer Seite.
Was gibt´s noch zu erzählen? Für unsere Reise in den Norden
möchte ich Bilder sprechen lassen und werde einige Fotos hochladen. Das ist
denke ich sowieso spannender als immer nur Text.
Die letzte Woche in Togo war sehr ereignisreich, da Fenja
(Freiwillige vom letzten Jahr) in Togo ankam und bei uns wohnte. Wir
unternahmen viel mit ihr, wie z.B. ein Ausflug auf den Mont Agou, bei dem wir
Regen, Wind und Hitze an einem Tag zu spüren bekamen. In dieser letzten Woche
starteten Linn und ich ein kleines Video-Projekt. Wir machten von all unseren
Freunden, Schülern und unseren Gastfamilien kurze Aufnahmen und Linn schnitt
sie jetzt in Deutschland zu einem Video zusammen. So können wir uns immer an
unsere Liebsten in Togo erinnern.
Zudem sind die neuen Freiwilligen angekommen. Wir hatten
also die Gelegenheit eine weitere Freiwilligen-Generation kennenzulernen. Die Gruppe
schien sehr motiviert, offen und selbstbewusst. Gute Voraussetzungen also für
die Arbeit in den Projekten. In unserer Organisation vor Ort läuft es im
Gegenzug nicht so gut im Moment. Sie ist schon seit einigen Jahren ein wenig am
„Zerbröckeln“ und zählt immer weniger engagierte Mitglieder. Die wenigen sehr
engagierten togolesischen Freiwilligen, die schon seit Jahren dabei sind und
sehr viel Freizeit opfern, um bspw. die neuen ausländischen Freiwilligen zu
empfangen und das Jahr über begleiten oder die Seminare zu gestalten, etc. Sie
sind leider sehr entmutigt und kurz vor dem Absprung, da die Zustimmung und
Unterstützung seitens der Administration der Organisation fehlen. Zudem läuft
die Organisation mittlerweile sehr unprofessionell und unstrukturiert. Wir
sprachen diesbezüglich mit unserem Chef und auch mit den togolesischen
Freiwilligen um nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen und zu überlegen, welche
Maßnahmen getroffen werden müssen, um der Organisation wieder auf Hochtrab zu
bringen. Die Gespräche verliefen größtenteils positiv, es werden aber noch
einige Gespräche folgen. Wir sind gespannt, wie sich das entwickeln wird…
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