Dienstag, 16. Februar 2016


Besuch aus Deutschland

Ich hatte das Glück und die Ehre, Besuch aus Deutschland empfangen zu dürfen. Am 6. Januar ist meine Patentante Veronika für drei Wochen nach Togo gekommen. Da habe ich mich natürlich riesig gefreut. So konnte sie mir im Auftrag von meiner ganzen Familie Grüße ausrichten. Und das Beste: meine Familie hat ihr ein kleines Fotobuch und selbstgebackene Weihnachtsplätzchen mitgegeben. Das war ein kleines Highlight und hat mich noch einmal ein bisschen in Weihnachtsstimmung gebracht. Vielen Dank! Meine Gastfamilie und die Freunde, mit denen ich die Plätzchen geteilt habe, fanden die Plätzchen superlecker!!!

auf dem "Mannschaftsbus"
im Blindenzentrum (vorne einer meiner Schüler)
Dadurch, dass Veronika gekommen ist, habe ich mal wieder ein bisschen Tourismus gemacht (u.a. Linn und Kati auch). Das war dann auch ein bisschen wie Urlaub für mich, da man sonst nicht die Zeit findet, bzw. sich nicht die Zeit nimmt, um Ausflüge o.ä. zu machen. Veronika hat aber auch einen Einblick in meinen Alltag erhalten. Wir waren mit einem meiner Schüler im Blindenzentrum, auf dem Markt, wir sind zusammen zu einem Fußballspiel gefahren (Linn, Kati und ich konnten die Mannschaft überreden, dass wir auf dem Dach des Busses mitfahren durften!!! Das war richtig cool!). Außerdem hat sie bei mir auf der Arbeit vorbeigeschaut und wir haben an einem Samstag nach dem Sportkurs zusammen mit meinen blinden Schülern/Freunden Pate gekocht (eines der typischsten und einfachsten und leckersten Gerichte hier). Das hat super viel Spaß gemacht und war auch richtig lecker! Meine Schüler haben zum Abschied von Veronika wieder gesungen und ich glaube, ihr somit den Abschied ein bisschen erschwert :P Ich hatte nach dem Kochen noch zwei Tage später Brandblasen an den Fingern und meine Hände haben wahnsinnig gebrannt (ich habe für uns alle Piment, so etwas wie Pepperoni, Ingwer und Knobi gemörsert, was man hier von Hand macht -> das ist wahnsinnig anstrengend und kann im Nachhinein schmerzhaft werden, aber so ist das hier :D ).Meine Gastmama hat mich erstmal ausgelacht, haha :D

Veronika und Linn haben auch mit meiner Familie und Charles den Geburtstag von Emmanuela gefeiert. Emmanuela hat von Papa ein Panje bekommen, das Mama ihr schneidern wird und abends haben wir Fufu gekocht und alle zusammen (!)auf der Terrasse gegessen (was sehr sehr selten vorkommt). Zum Nachtisch gab es Papaya und Ananas. Ich habe Emmanuela kleine Haargummis zum Flechten (von mir natürlich. Eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen, die leider immer sehr schmerzhaft für mich ausgeht, also bloß nicht frisieren lassen, wenn man Kopfschmerzen hat! :P ) und Armbänder geschenkt. Das Beste war aber unser „wunderschöner“ Gesang von Geburtstagsliedern, in FÜNF Sprachen (Französisch, Ewe, Englisch, Deutsch und CHHINESISCH) Chinesisch war das allerwichtigste, da Emmanuela es liebt, mit mir Chinesisch zu reden, wo wir uns leider nie verstehen, weil wir beide irgendeinen Quatsch reden :D Der Abend war auf jeden Fall sehr schön.

An einem Tag sind Veronika, Kati und ich mit einem Freund, der Guide ist, auf den Mont Agou, den höchsten Berg Togos, gewandert. Das war durch die Natur und die Landschaft richtig toll. Oben angekommen hätte man normalerweise einen sehr schönen Ausblick, bis nach Ghana. Den konnten wir aber leider nicht genießen, da hier im Winter der Harmattan weht, ein Wind, der aus der Sahara kommt und ganz viel Sand mit sich trägt und sehr trocken ist. Dadurch ist es hier momentan total „diesig“, trocken und staubig. Wenn ich es nicht schaffe, jeden Tag mein Zimmer zu fegen, kann ich auf meinem Boden Bilder im Staub malen.

Zudem haben Veronika und ich uns auch das Fledermaus-Tal angeguckt. Dort war ich schon mal mit Kati und Linn, d.h. ich kannte mich schon ein bisschen aus. Dieses Tal ist unglaublich faszinierend. Dort leben fast alle Fledermäuse aus dieser Gegend, weil sie in vielen Städten und Dörfern gejagt werden (zum Verzehr). Hier in Kpalimé ist die Fledermaus heilig und das Fledermaustal ist eine Art Naturschutzgebiet. Auf den Fotos bekommt ihr einen Eindruck, wie unglaublich viele Fledermäuse dort leben. Am Anfang dachte ich, die an den Bäumen hängenden Fledermäuse, wären trockene Blätter. Bei genauerem Hinschauen merkt man dann, dass das alles Fledermäuse sind.

Am letzten Tag, den Veronika in Kpalimé verbracht hat, haben wir uns noch bei einem Bekannten, der den Sodabi für meine Familie produziert, angeschaut, wie hier Sodabi produziert wird. Das war weniger spektakulär als man denkt, aber trotzdem sehr interessant.

Veronika machte sich dann auf den Weg für eine einwöchige Nordreise, die dann in Lomé endete, wo sie ihre letzte Woche in Togo verbrachte.

beim Wasserfall in Womé
 

Togo-Ville

An Veronikas letztem Wochenende in Togo, machte ein Teil der Volontäre von „Campagne des Hommes“ (CDH) einen Ausflug nach Togo-Ville. Auf diesem begleitete uns auch Veronika, so konnte ich sie noch einmal vor ihrem Abflug sehen.

Das Wochenende war richtig toll. Als Guide dabei hatten wir Laurent, der uns beim Ankunftsseminar die Geschichte Togos näher gebracht hatte und ursprünglich aus Togo-Ville kommt.

Wir machten uns also samstagmorgens mit einem Bus auf nach Togo-Ville. Unser erster Stop war in Lomé, um Veronika aufzugabeln und zusammen ein Bierchen zu trinken. Danach ging es weiter nach Anèho, eine Stadt bei Lomé, an der Grenze zu Benin. Dort treffen auch der Lac Togo (größter See Togos) und das Meer zusammen. Wir haben uns ein bisschen am/im Meer erfrischt und eine kleine Strandpromenade gemacht, um dann weiter zum Lac Togo zu fahren. Am See haben wir dann unsere Essenspause gemacht. Von unserer Organisation haben wir superleckere Sandwichs mitgegeben bekommen. Am Nachmittag in Togo-Ville, haben wir uns kurz ausgeruht und uns dann das Blindenzentrum angeguckt, wie ich oben schon geschrieben habe. Den Abend haben wir am See verbracht, was sehr entspannend war.

Am nächsten Morgen haben zusammen gemütlich in unserer Unterkunft gefrühstückt und uns dann aufgemacht, um die Stadt weiter zu erkunden. Auf dem Weg zur Kirche haben wir unseren ersten Skorpion in Togo gesehen. Daraufhin haben wir eine Piroggentour auf dem See gemacht. Das war richtig toll! Der Abschluss unseres Togo-Ville-Ausfluges widmete sich der Fetisch-Kultur und der Geschichte Togos. So wurden uns sehr viele Fetische bei einem Stadtrundgang gezeigt und wir durften den Prinz von Mlapa kennen lernen. Dieser Besuch war etwas seltsam, aber auch sehr interessant. Als der Prinz vor uns trat, mussten wir uns alle erheben und verbeugen. Wir durften auch nicht die Beine überschlagen und trauten uns anfangs auch keine Fragen zu stellen. Nachdem er uns aber ein bisschen von der Kultur und Geschichte Togo-Villes erzählte, stellte er sich als „menschlich“ :P heraus und er war auch sehr offen für Fragen von uns.

Nach einem Mittagessen am See, traten wir dann wieder die Heimreise an.

 

Neue Mitbewohnerin/Schwester, weitere Neuigkeiten

Seit mittlerweile einem Monat, bin ich nicht mehr der einzige Yovo in meiner Gastfamilie. Wir haben noch eine neue Schwester bekommen :D Fenja kommt auch aus Deutschland und ist Volontärin bei der gleichen Organisation. Sie wird auch für ein Jahr bleiben.

Ihre Integration in die Familie hat, wie ich finde, super geklappt. Sie ist sehr nett und wir verstehen uns alle super miteinander. Es ist allerdings auch gar keine Zeit für Unstimmigkeiten, da wir uns relativ selten sehen, dadurch dass wir beide sehr viele verschieden Aktivitäten machen.

Außerdem besuche ich seit drei Wochen den Trommelkurs, in dem Linn jetzt schon länger ist. Das macht riesig Spaß und wir haben jetzt sogar selbstgebaute Trommeln bekommen (Linn und andere Volontäre haben auch mitgebaut)! :D Die Trommel können wir dann auch nach Deutschland mitnehmen.

In diesem Jahr war ich übrigens noch kein einziges Mal krank!!! Ich hoffe, das bleibt so :P

 

 
Das zu den Neuigkeiten aus meinem Leben in Togo.

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