Besuch aus Deutschland
Ich hatte das Glück und die Ehre, Besuch aus Deutschland
empfangen zu dürfen. Am 6. Januar ist meine Patentante Veronika für drei Wochen
nach Togo gekommen. Da habe ich mich natürlich riesig gefreut. So konnte sie
mir im Auftrag von meiner ganzen Familie Grüße ausrichten. Und das Beste: meine
Familie hat ihr ein kleines Fotobuch und selbstgebackene Weihnachtsplätzchen
mitgegeben. Das war ein kleines Highlight und hat mich noch einmal ein bisschen
in Weihnachtsstimmung gebracht. Vielen Dank! Meine Gastfamilie und die Freunde,
mit denen ich die Plätzchen geteilt habe, fanden die Plätzchen superlecker!!!
auf dem "Mannschaftsbus" |
im Blindenzentrum (vorne einer meiner Schüler) |
Veronika und Linn haben auch mit meiner Familie und Charles
den Geburtstag von Emmanuela gefeiert. Emmanuela hat von Papa ein Panje
bekommen, das Mama ihr schneidern wird und abends haben wir Fufu gekocht und
alle zusammen (!)auf der Terrasse gegessen (was sehr sehr selten vorkommt). Zum
Nachtisch gab es Papaya und Ananas. Ich habe Emmanuela kleine Haargummis zum
Flechten (von mir natürlich. Eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen, die leider
immer sehr schmerzhaft für mich ausgeht, also bloß nicht frisieren lassen, wenn
man Kopfschmerzen hat! :P ) und Armbänder geschenkt. Das Beste war aber unser
„wunderschöner“ Gesang von Geburtstagsliedern, in FÜNF Sprachen (Französisch,
Ewe, Englisch, Deutsch und CHHINESISCH) Chinesisch war das allerwichtigste, da
Emmanuela es liebt, mit mir Chinesisch zu reden, wo wir uns leider nie
verstehen, weil wir beide irgendeinen Quatsch reden :D Der Abend war auf jeden
Fall sehr schön.
An einem Tag sind Veronika, Kati und ich mit einem Freund,
der Guide ist, auf den Mont Agou, den höchsten Berg Togos, gewandert. Das war
durch die Natur und die Landschaft richtig toll. Oben angekommen hätte man
normalerweise einen sehr schönen Ausblick, bis nach Ghana. Den konnten wir aber
leider nicht genießen, da hier im Winter der Harmattan weht, ein Wind, der aus
der Sahara kommt und ganz viel Sand mit sich trägt und sehr trocken ist.
Dadurch ist es hier momentan total „diesig“, trocken und staubig. Wenn ich es
nicht schaffe, jeden Tag mein Zimmer zu fegen, kann ich auf meinem Boden Bilder
im Staub malen.
Zudem haben Veronika und ich uns auch das Fledermaus-Tal
angeguckt. Dort war ich schon mal mit Kati und Linn, d.h. ich kannte mich schon
ein bisschen aus. Dieses Tal ist unglaublich faszinierend. Dort leben fast alle
Fledermäuse aus dieser Gegend, weil sie in vielen Städten und Dörfern gejagt
werden (zum Verzehr). Hier in Kpalimé ist die Fledermaus heilig und das
Fledermaustal ist eine Art Naturschutzgebiet. Auf den Fotos bekommt ihr einen
Eindruck, wie unglaublich viele Fledermäuse dort leben. Am Anfang dachte ich,
die an den Bäumen hängenden Fledermäuse, wären trockene Blätter. Bei genauerem
Hinschauen merkt man dann, dass das alles Fledermäuse sind.
Am letzten Tag, den Veronika in Kpalimé verbracht hat, haben
wir uns noch bei einem Bekannten, der den Sodabi für meine Familie produziert,
angeschaut, wie hier Sodabi produziert wird. Das war weniger spektakulär als
man denkt, aber trotzdem sehr interessant.
Veronika machte sich dann auf den Weg für eine einwöchige
Nordreise, die dann in Lomé endete, wo sie ihre letzte Woche in Togo
verbrachte.
beim Wasserfall in Womé |
Togo-Ville
An Veronikas letztem Wochenende in Togo, machte ein Teil der
Volontäre von „Campagne des Hommes“ (CDH) einen Ausflug nach Togo-Ville. Auf
diesem begleitete uns auch Veronika, so konnte ich sie noch einmal vor ihrem
Abflug sehen.
Das Wochenende war richtig toll. Als Guide dabei hatten wir
Laurent, der uns beim Ankunftsseminar die Geschichte Togos näher gebracht hatte
und ursprünglich aus Togo-Ville kommt.
Wir machten uns also samstagmorgens mit einem Bus auf nach
Togo-Ville. Unser erster Stop war in Lomé, um Veronika aufzugabeln und zusammen
ein Bierchen zu trinken. Danach ging es weiter nach Anèho, eine Stadt bei Lomé,
an der Grenze zu Benin. Dort treffen auch der Lac Togo (größter See Togos) und
das Meer zusammen. Wir haben uns ein bisschen am/im Meer erfrischt und eine
kleine Strandpromenade gemacht, um dann weiter zum Lac Togo zu fahren. Am See
haben wir dann unsere Essenspause gemacht. Von unserer Organisation haben wir
superleckere Sandwichs mitgegeben bekommen. Am Nachmittag in Togo-Ville, haben
wir uns kurz ausgeruht und uns dann das Blindenzentrum angeguckt, wie ich oben
schon geschrieben habe. Den Abend haben wir am See verbracht, was sehr
entspannend war.
Am nächsten Morgen haben zusammen gemütlich in unserer
Unterkunft gefrühstückt und uns dann aufgemacht, um die Stadt weiter zu
erkunden. Auf dem Weg zur Kirche haben wir unseren ersten Skorpion in Togo
gesehen. Daraufhin haben wir eine Piroggentour auf dem See gemacht. Das war
richtig toll! Der Abschluss unseres Togo-Ville-Ausfluges widmete sich der
Fetisch-Kultur und der Geschichte Togos. So wurden uns sehr viele Fetische bei
einem Stadtrundgang gezeigt und wir durften den Prinz von Mlapa kennen lernen.
Dieser Besuch war etwas seltsam, aber auch sehr interessant. Als der Prinz vor
uns trat, mussten wir uns alle erheben und verbeugen. Wir durften auch nicht
die Beine überschlagen und trauten uns anfangs auch keine Fragen zu stellen.
Nachdem er uns aber ein bisschen von der Kultur und Geschichte Togo-Villes
erzählte, stellte er sich als „menschlich“ :P heraus und er war auch sehr offen
für Fragen von uns.
Nach einem Mittagessen am See, traten wir dann wieder die
Heimreise an.
Neue Mitbewohnerin/Schwester, weitere Neuigkeiten
Seit mittlerweile einem Monat, bin ich nicht mehr der
einzige Yovo in meiner Gastfamilie. Wir haben noch eine neue Schwester bekommen
:D Fenja kommt auch aus Deutschland und ist Volontärin bei der gleichen
Organisation. Sie wird auch für ein Jahr bleiben.
Ihre Integration in die Familie hat, wie ich finde, super
geklappt. Sie ist sehr nett und wir verstehen uns alle super miteinander. Es
ist allerdings auch gar keine Zeit für Unstimmigkeiten, da wir uns relativ
selten sehen, dadurch dass wir beide sehr viele verschieden Aktivitäten machen.
Außerdem besuche ich seit drei Wochen den Trommelkurs, in
dem Linn jetzt schon länger ist. Das macht riesig Spaß und wir haben jetzt
sogar selbstgebaute Trommeln bekommen (Linn und andere Volontäre haben auch
mitgebaut)! :D Die Trommel können wir dann auch nach Deutschland mitnehmen.
In diesem Jahr war ich übrigens noch kein einziges Mal
krank!!! Ich hoffe, das bleibt so :P
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