Dienstag, 16. Februar 2016

Blogeintrag

27/01/16

Hallihallo, da bin ich mal wieder!!! Ich hatte bis jetzt leider gar keine Zeit, zu schreiben, ich hoffe, ihr verzeiht mir.

So, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, es ist schon wieder so viel passiert. Ich werde euch zuerst Neuigkeiten von meinen Projekten erzählen.

Projekte

Also, erstmal verstehe ich mich richtig richtig gut mit meinen Schülern. Sie sind wie eine zweite Familie für mich geworden. Wir kochen ganz oft zusammen, gehen spazieren oder auf den Markt, neben der Arbeit für die Schule natürlich. Zu meinen zusätzlichen Projekten: erstmal nicht so erfolgreich läuft der Braille-Kurs für LehrerInnen. Bis jetzt habe ich einmal einem Lehrer den Kurs anbieten können und ansonsten ist immer etwas dazwischen gekommen oder die Lehrer kommen einfach nicht, was nicht sehr motivierend ist. Da muss ich mir noch überlegen, wie ich den Kurs besser organisieren kann.

Mein Sportprojekt dagegen läuft super gut! Mit meinen Schülern mache ich jeden Samstag zusammen Sport und mittlerweile können sie den Kurs sogar schon selbst organisieren, wenn ich mal nicht kann, da sie den Ablauf und die Übungen kennen. Bis jetzt haben wir hauptsächlich Leichtathletik gemacht, also Ausdauer und Kraft und natürlich Dehnübungen. Wer mich auch immer wieder motiviert sind zwei Freunde meiner Schüler, die jedes Mal beim Sportkurs mitmachen und mir beim Erklären der Übungen helfen und v.a. auch beim Durchführen (ganz alleine können die Blinden nämlich keinen Sport treiben. Wir machen es immer so, dass ein Sehender, bzw. ein nur leicht Sehbehinderter einen Blinden an die Hand nimmt, das klappt sehr gut).

Als ich das Sportprojekt begonnen habe, habe ich mit mehreren Sportlehrern gesprochen und so auch mit meinem Volleyballtrainer, der am Anfang meines Aufenthaltes das Volleyballprojekt mit seiner Organisation „Sport pour tous“ (Sport für alle) organisiert hatte. Dieser hat mir auch nochmal einen Riesen-Motivationsschub gegeben. Er war sehr begeistert von meiner Idee und ist auch direkt zum nächsten Training vorbeigekommen. Dort hat er sehr erfolgreich eine kleine Motivationsrede vor meinen Schülern gehalten. Zudem hat er die tolle Idee geäußert, den Sportkurs für Blinde in allen Schulen Kpalimés zu organisieren, mit dem Ziel, am Ende des Schuljahres einen Wettkampf zu veranstalten. Außerdem könne man im Laufe der Zeit auch einen nationalen Wettkampf in ganz Togo anvisieren. Somit besteht ein gewisser Konkurrenzkampf unter den blinden Schülern und sie sind leichter davon zu überzeugen, dass Sport sinnvoll und wichtig ist.

Um diese Vorhaben durchzusetzen, habe ich mit den Verantwortlichen des Blindenzentrums (Grundschule und Ausbildungszentrum für Blinde) und des zweiten inklusiven Gymnasiums in Kpalimé gesprochen. Im Blindenzentrum wird schon einmal pro Woche Sportunterricht gemacht, den habe ich mir jetzt erst angeguckt. In der Schule konnte ich die Sportlehrer leider nicht sehr von meinem Vorhaben begeistern, Mr Fiagan (Volleyballtrainer und Chef von „Sport pour tous“) hat sich jetzt aber angeboten, um den Sportkurs am anderen Gymnasium durchzuführen.

Durch Zufall habe ich  auch schon das Blindenzentrum in Togo-Ville (bei Lomé) besucht. Ich bin dort mit einigen Volontären und einem Guide hingereist und dann haben wir uns auch das Zentrum angeschaut. Die Chance habe ich direkt genutzt und mich mit dem Verantwortlichen des Zentrums ausgetauscht. Dort wird auch bereits einmal pro Woche Sportunterricht gemacht und dieser für Schüler jeden Alters, da das Zentrum neben einer Grundschule auch ein Internat für Grund- sowie Gymnasialschüler ist. Der Verantwortliche war auf jeden Fall begeistert von meinem Projekt und mit ihm und seinen Schülern können wir beim nächsten Wettkampf rechnen.

Das Blindenzentrum in Lomé habe ich erst kürzlich mit Linn besucht. Von dem als am weitesten entwickeltes Blindenzentrum Togos bekannten Zentrum bin ich ein bisschen enttäuscht. Einerseits ist es super aufgebaut. Es bietet sich wie Togo-Ville als Internat für Schüler der Grund- sowie weiterführenden Schule. Zudem gibt es dort das wie schon beschriebene Internetcafé, in dem es die Möglichkeit für Blinde gibt, eine kleine Informatikausbildung zu machen. Wie in den anderen Blindenzentren ist auch eine Ausbildung im Kunsthandwerk möglich. Was in Lomé besonders ist, ist die kleine Herberge. Im Zentrum werden Zimmer (sehr schön, gepflegt und modern) zum üblichen Preis von 5000 cfa/Nacht (entspricht ca. 7€). Was das Internetcafé betrifft, habe ich wegen meinem geplanten Projekt, mit dem dortigen Informatiker gesprochen und leider erfahren, dass das Programm, was dort benutzt wird, kostenpflichtig ist und für einen Computer 100 000 cfa kostet (das sind ca. 140 €!). Linn hat aber z.B. auch ein kostenloses Programm auf ihrem Laptop, was nicht so schlecht aus. Von daher, denke ich, kann man für den Anfang erstmal ein einfaches Programm aus dem Internet herunterladen.

 

Ein weiteres Sportprojekt von mir wird das Gründen eines Blindenfußballvereins in Kpalimé sein. Dafür habe ich schon die Unterstützung von einigen Schülern. Ein Schüler, der dieses Jahr Abitur macht, ist bereits Trainer einer Blindenfußballmannschaft, die momentan allerdings eher weniger aktiv ist. Früher wurde regelmäßig trainiert und auch gegen andere Teams gespielt (oft gegen „Sehende“ und teilw. Konnten die Jugendlichen mit Sehbehinderung ihr Können durch Siege beweisen) Glücklicherweise haben die Schüler vor ein paar Jahren einige Blindenfußbälle und sogar einen ganzen Trikotsatz gespendet bekommen. Somit sind die wichtigsten Voraussetzungen schon mal gegeben. Ich werde mich, wenn ich die Zeit finde, mit ein paar Schülern zusammensetzen und das Projekt konkretisieren.

 

Zudem starte ich noch ein kleines Projekt, dass den blinden Menschen in Kpalimé den Alltag ein bisschen erleichtern soll. In Lomé gibt es nämlich ein Internetcafé für Blinde, d.h. dort sind die Computer so programmiert, dass sie sprechen können. Dies möchte ich annähernd auch in einem Internetcafé in Kpalimé einführen. Dazu reicht es, an z.B. zwei Computern dieses Programm herunterzuladen. Sehende können die Computer trotzdem noch ganz normal benutzen. Was das betrifft, muss ich nur noch ein Internetcafé finden, das sich dazu bereit erklärt.

 

So, das war´s erstmal zu meinen konkretesten Projekten. Ideen habe ich noch ganz viele andere, aber damit muss ich erstmal abwarten, ich komme jetzt schon nicht mehr mit der Zeit hin.

Ich möchte jetzt noch von einigen Ereignissen und meiner Nordreise mit Linn und Kati erzählen:

Weihnachten in Kpalimé

Weihnachten wird hier teilweise ähnlich wie bei uns, teilweise aber auch sehr anders gefeiert. In der Vorweihnachtszeit zum Beispiel wird das Fest zwar auch vorbereitet, aber man feiert kein Advent und auch kein Nikolaus. Adventskalender kannte meine Familie auch nicht. Ab dem 1. Dezember gibt es überall „Böller“ zu verkaufen und die Kinder sparen sich ihr Geld, um mit diesen ein bisschen Lärm zu machen. Die Älteren geben schöne Kleider für die Festtage in Auftrag, wodurch meine Mama als Schneiderin, den ganzen Dezember durch wahnsinnig viel gearbeitet hat. Um den 24. Rum, hat sie teilw. die Nacht durchgearbeitet und eine Pause konnte sie sich erst im Neujahr gönnen. Letztendlich Weihnachten ist hier eher ein Fest für Kinder. Am 24. gibt es nachmittags in der Kirche wie bei uns Krippenspiel. Ansonsten feiert man aber hauptsächlich den 25. Ich bin am 24. Mit Kati und Linn in die Kirche gegangen und wir haben danach für uns eine kleine Bescherung gemacht. In der Adventszeit haben wir Volontäre uns jeden Sonntag zum Weihnachtsliedersingen getroffen, wodurch wir wenigstens ein bisschen in Weihnachtsstimmung gekommen sind. Nach unserer Bescherung am 24. sind wir abends mit togolesischen Freunden in eine Bar was trinken gegangen. Am 25. Gab es in unseren Familien extra leckeres Essen und mein Papa hat uns Kindern eine kleine Tüte mit Keksen und einer Cola-Dose geschenkt, worüber wir uns sehr gefreut haben. Ich habe meinen Geschwistern jew. ein Buch geschenkt, worüber sie sich mehr gefreut haben als ich gedacht hätte. Emmanuela durfte an dem Tag auch länger mit mir spazieren gehen als sonst. Des Weiteren feiert man die Festtage nicht so besinnlich wie bei uns, sondern geht viel mehr tanzen und etwas trinken.

 

Unsere Nordreise

Nun zu meiner Nordreise mit Kati und Linn in den Weihnachtsferien.

Gestartet sind wir am 26.12.2015 und geplant haben wir die Reise für 8 Tage.

Unseren ersten Halt haben wir in Atakpamé gemacht. Somit haben wir am ersten Tag den schlimmsten Teil der Route hinter uns gebracht (die Straße von Kpalimé nach Atakpamé ist bekannt für ihre vielen Bodenwellen und Löcher und jetzt im Winter hat die Tour auch eine schöne  Sandschicht auf den Mitfahrern hinterlassen ;) ). In Atakapamé haben wir bei dem großen Bruder von Jules, einem meiner Schüler, übernachtet. Die meisten Schüler verbringen die Ferien bei ihren Familien. Wir wurden sehr nett empfangen und hätten gerne mehr Zeit mit der Familie verbracht, aber durch unseren straffen Zeitplan, konnten wir leider nicht sehr lange bleiben. Nach unserer Ankunft sind wir zum Markt von Atakpamé gefahren und haben uns die Stadt angeschaut. Atakpamé liegt mitten in den Bergen, was es zu einer sehr schönen Stadt macht. Auf den ersten Blick sieht Atakpamé auch gar nicht so sehr wie eine Großstadt aus (nach dem Bild, was wir uns in sehr kurzer Zeit von Atakpamé gemacht haben). Abends wurde uns bei Jules Familie Fufu serviert und wir haben noch ein wenig draußen zusammen gesessen.

Am nächsten Morgen ging es früh weiter nach Fazao. Dies ist ein Dorf vor Sokodé, in dem sich der Eingang zum Nationalpark Togos befindet.

 
Nach einer 30-minütigen Motofahrt wurden wir im Dorf sehr nett von den Einwohnern empfangen. Von der Reise sehr müde, fragten wir nach einem Hotel. Sofort wurde der „Zuständige“ für das Hotel gesucht und Anasse, ein Jugendlicher, der uns während unseres Aufenthaltes das Dorf zeigte, führte uns zum Hotel. Dort warteten wir dann auf den Zuständigen und merkten schon, dass in dem Dorf scheinbar selten Touristen empfangen werden. Das Hotel sah sehr verlassen aus. In den Räumen standen Stühle und Tische durcheinander wie in einem Abstellraum, alles war total verstaubt, die Rezeption schien seit Ewigkeiten nicht mehr besetzt und der „Pool“ war schon eher ein Biotop, in dem sogar Frösche lebten. Zudem wurde uns bei unserer Ankunft erklärt, dass man, um in den Park zu gehen, zuerst nach Sokodé reisen muss. Dort meldet man sich beim Büro des Parkes und macht die Safari-Tour von dort aus. Da Fazao aber auf unserer Route lag und wir nun schon dort hingereist sind, blieben wir in Fazao. Wir riefen den Direktor in Sokodé an, um abzuklären, ob der Safari-Guide uns auch in Fazao abholen kann. Das war kein Problem und so konnten wir uns noch einen schönen Nachmittag in Fazao machen. Der „Zuständige“ für unser Hotel kam dann auch nach einiger Zeit und suchte uns ein Zimmer in dem Hotel. Dieses stellte sich als viel besser als erwartet heraus. Es war zwar sehr staubig, aber wir hatten eine Toilette, eine Dusche und ein Bett. Uns wurde Wasser gebracht, Strom gab es in dem Dorf eh keinen und uns wurde sogar angeboten, das man für uns kochen könne. Wir lehnten ab, da wir wie gewohnt auf der Straße essen wollten und ihnen keine Umstände machen wollten. Kati ruhte sich dann erstmal aus, da sie noch Malaria hatte und Linn und ich erkundeten ein bisschen das Hotel. Unser Rundgang wurde sehr ereignisreich, da wir ein altes Safari-Flugzeug fanden, was in Deutschland bestimmt schon längst in einem Museum Platz gefunden hätte. Wir konnten uns nochmal in unsere Kindheit reinversetzen und machten begeistert Fotos von dem Flugzeug. Am späten Nachmittag bot uns Anasse an, mit uns auf einen kleinen Berg im Dorf zu klettern, von dem man einen tollen Ausblick hat. Da sagten wir nicht nein und los ging es auf den Dorfberg  (der sich eher als kleiner Hügel herausstellte ;) ). Leider wurde es schon dunkel als wir oben waren und so sahen wir nur die Solarstraßenlaternen und schemenhaft die Häusersilhouetten des Dorfes. Nachts wurden wir noch zu einem Dorffest eingeladen. Wir hatten nämlich das Glück, an dem Tag gekommen zu sein, an dem der „Danse des chausseurs“ (Tanz der Jäger) stattfindet, der nur einmal im Jahr gefeiert wird. Zu diesem Tanz versammelte sich das ganze Dorf auf dem Dorfplatz und es wurden Bänke für die Jäger in die Mitte gestellt. Außerdem ein Topf mit Palmwein. Nach wie üblich, längerem Warten, kamen die Jäger und setzen sich erstmal auf ihre Bänke und diskutierten unter sich. Im Laufe des Abends lief es dann immer so ab, dass sich ab und zu ein oder zwei Jäger erhoben und für unsere Augen etwas seltsam um den Palmweintopf tanzten. Dabei nahmen sie dann des Öfteren ein bisschen Wein zu sich. Wie das Fest endete, bekamen wir leider nicht mehr mit, da wir sehr müde von der Reise waren und am nächsten Morgen sehr früh für die Safari aufstehen mussten.

Am nächsten Morgen ging es dann los auf Safari. Unser Guide kam mit einem richtig coolen typischen Safari-Jeep an und wir durften uns hinten auf die Ladefläche setzen Ja, die Safari war … spannend, interessant, eiskalt, teilw. ein bisschen eintönig und letztendlich haben wir Gazellen gesehen (die unseren europäischen Rehen sehr ähneln), eine Gottesanbeterin auf meinem Kopf (die war riesig!), Vögel und Mangusten. Linn hatte sogar das Glück, einen Affen zu sehen. Die Löwen haben leider geschlafen als wir kamen, genauso wie die Affen. Die Safari war, was das Sehen seltener Tiere betrifft, also nicht so erfolgreich. Aber die Natur war dafür atemberaubend und hat sich auch im Laufe der Fahrt ständig geändert und die Fahrt auf dem Jeep war auch super. V.a. nach der Safari, als wir auf dem Jeep sitzend über die geteerte Landesstraße nach Sokodé gedüst sind :D

In Sokodé haben wir eine schöne Herberge gefunden mit einem Besitzer, der uns sehr begeistert seine Deutschkenntnisse präsentierte und sehr gastfreundlich war. Nach ein bisschen Ruhe im Hotel, haben wir uns in die Stadt zum Markt aufgemacht und uns außerdem das Webzentrum, sowie das Stadion von Sokodé angeguckt. Beides war nicht sehr groß, aber interessant und hat uns einen Eindruck von der Stadt gegeben. Am nächsten Morgen haben wir uns noch das Regionalmuseum angeguckt, das aus einem Raum bestand mit Ausstellungsstücken und Fotos über die Geschichte und Kultur Togos.

Mittags sind wir dann auch schon weiter in den Norden nach Kara gefahren. Auf dem Weg dorthin hat unser Taxifahrer bei der berühmten Felsspalte („Faille“) nicht weit von Kara entfernt, gehalten, damit wir uns diese anschauen können. In die entgegengesetzte Richtung führt die Route durch die Felsspalte, wir konnten uns also schon mal auf den Rückweg freuen. In Kara haben wir bei der Hotelsuche zwei nette Motofahrer kennen gelernt, die uns ein schönes Tourismusprogramm für den folgenden Tag anboten. Nazif, einer der beiden, hat uns abends noch einen Markt (eher eine Art Messe) in der Nähe unseres Hotels gezeigt. Dort wurden neue Produkte von Elektrohändlern, Fruchtsaftmarken, … präsentiert. Nach einem kurzen Bummel über die kleine Messe, haben wir uns mit anderen Volontären aus Kpalimé und Sokodé getroffen und zsm. Pizza gegessen (durch Zufall waren wir in dem Moment alle in Kara). Für Linn und Kati war der Abend leider nicht sehr entspannend, weil sie beide starke Bauchschmerzen hatten. Auf dem Rückweg zum Hotel sind wir dafür das erste Mal zu dritt Moto gefahren, das war sehr kuschelig und lustig :D

Am nächsten Tag starteten wir dann die Mototour mit den Motofahrern, die wir am Vortag kennen gelernt haben. Es ging zuerst zum  Réserve SaraKawa, einem kleinen Safaripark. Auf der Fahrt dorthin sind uns die guten Straßen und die sehr gut ausgebaute Infrastruktur von Kara aufgefallen (nach unseren Eindrücken ist Kara eine der modernsten, saubersten und reichsten Städte Togos). Diese Safari war wesentlich kürzer, wir haben aber viel mehr Tiere gesehen als bei der in Sokodé. Wir sahen Gazellen, Büffel, bunte Vögel, Zebras, Schildkröten und Strauße.

Danach ging es weiter. Wir fuhren durch einen Fluss zu den Elefanten. Das sind drei Elefabten, die in freier Natur leben, aber 1-2x/Tag für Touristen zu einem Gelände gelockt werden (mit Obst, ohne Gewalt). Wir durften sie dann füttern und streicheln, wobei ich erstmal ein bisschen Angst hatte, weil sie sehr aufdringlich werden konnten und wir auf unsere Kameras aufpassen sollten und darauf, dass die Elefanten uns nicht hoch heben :D ES war aber trotzdem richtig toll, die raue Haut der Elefanten zu fühlen und die Zunge durften wir auch anfassen. Als wir abfahren wollten, wurde es nochmal spannend. Die Elefanten folgten uns zu den Motos und ließen uns nicht wegfahren. Linn und ihr Motofahrer schafften es, wurden dann aber ein Stück (rennend!) von den Elefanten verfolgt, bis diese in die Wildnis abbogen. Das war aufregend und lustig!

Nach der kurzen Aufregung führten wir unsere Tour fort. Jetzt ging es in die Berge zu der Forge (Schmiede) in Piya (Geburtsort von Präsident Faure). Dort haben wir den Schmieden bei der schweißtreibenden Arbeit zugeschaut und ich durfte beim Feuer fächern helfen. Zurückgefahren sind wir über die Berge, was wunderschön war! Wir hätten noch ewig weiter auf dem Moto die Landschaft genießen können.

Abends sind wir noch einmal zu der Foire (Messe) im Stadion, gegangen und haben durch Zufall Greta, auch Volontärin von CDH, getroffen und uns mit ihr noch hingesetzt. Da Linn und ich aber ziemliche Bauchschmerzen hatten und wir vom Tag müde waren, sind wir früh nach Hause gegangen um uns auszuruhen.

Blick in Innenhof des Kongresszentrums
Am nächsten Tag hatten Linn und ich weiterhin Bauchschmerzen, mich plagte eine Infektion, aber Kati hatte zum Glück noch Medikamente von ihrer letzten Krankheit dabei, die meine Infektion innerhalb von zwei Tagen auslöschten. Es war jetzt schon der 31. Dezember 2016. Wir schauten uns den Neuen Markt von Kara und das Kongresszentrum an (sehr chinesisch eingerichtet). Im Kongresszentrum bekamen wir eine Führung und konnten sogar auf der Bühne des großen Kongresssaals imaginäre Reden halten.

Nachmittags besuchten wir mit Greta die große Kathedrale, in der abends der Präsident Silvester feiern wird. Daraufhin haben wir Greta weggebracht, die weiterreisen wollte und noch zusammen ein Festessen zusammengestellt: wir haben erst Koliko (Yams-Fritten) und Salat gegessen, im Anschluss noch Reis und Bohnen. Das war dann unser kleines Silvesterfestmahl J

Nach einem kurzen Ausruhen im Hotel, haben wir uns auf den Weg in eine Bar gemacht und bei einem Bier eine Vorsatzliste für das Jahr 2016 geschrieben. Um 24 Uhr haben wir dann mit Orangen und Wunderkerzen angestoßen und sind daraufhin zum Kongresszentrum gelaufen, wo es ein Riesenfeuerwerk, eine Riesenbühne, Sänger, Musik, viele Menschen gab. Bevor wir uns auf den Nachhauseweg gemacht haben, haben wir uns noch ein Mitternachtssandwich gegönnt. So haben wir also Silvester gefeiert :P

Am ersten Januar entspannten wir. Mittags haben wir ganz viel Obst gegessen :D (Ananas, Bananen, Mangos, Orangen) und nachmittags sind wir wieder zurück nach Sokodé gefahren. Dort sind wir abends durch die Stadt spaziert.

 
Am nächsten Tag war das Fest „Danse de couteau“ (Messertanz, traditionelles Fest) in Sokodé. Dies fand  hauptsächl. im Stadion, aber auch im Stadtzentrum statt. Nachmittags machten wir uns auf zum Stadion. Schon auf dem Weg dorthin wurden wir dauernd von Messertänzern umringt, was uns sehr unangenehm war, v.a. wenn das kleine Kinder waren. Im Stadion haben wir noch ein Pferderennen gesehen und die Atmosphäre war sehr laut und fröhlich durch die vielen Menschen, die bunten Farben und die Musik.




































Wir erfuhren, dass noch am selben Abend die berühmtesten Sänger Togos „Toofan“ abends im Stadion einen Auftritt hatte, zu dem wir dann auch hingegangen sind. Geplant war dieser um 20 Uhr, Toofan ist mit 5h Verspätung, also um 1 Uhr gekommen :D Der Veranstalter wusste sich aber zu helfen und organisierte kurzfristig andere Sänger und Tänzer, sowie kleine Tanzwettbewerbe, um das Publikum zu unterhalten, was auch gelang. Es war sehr lustig und eine gute Stimmung, die allerdings nichts gegen die Wahnsinnsstimmu g war als Toofan dann endlich gekommen ist. Das war wie bei einem Konzert in Europa. Alle kannten die Lieder komplet auswendig und haben kräftig mitgesungen und Toofan wusste eindeutig wie man gute Stimmung macht und v.a. wie man gut tanzt.

Auf der Rückfahrt zum Hotel konnten wir wieder zu dritt ein Mototaxi nehmen und haben aufgrund unserer guten Laune einen kleinen „Motokorso“ gemacht, was sehr lustig war (der Fahrer fand´s nicht so lustig :/

Am nächsten Morgen sind wir um  5h auf einen Hügel hinter unserem Hotel geklettert. Leider bekamen wir nur einen mäßigen Sonnenaufgang zu sehen, der Ausblick war aber trotzdem schön. Mittags ging es dann zurück nach Kpalimé. Die Rückreise dauerte 9h! (statt üblicher 5h), dank fünf Autowechseln obwohl wir keine Panne hatten. Die Fahrt war zudem sehr unbequem und wir konnten so gut wie gar nicht schlafen. Gegen 20 Uhr kamen wir dann todmüde in Kpalimé an. Ich konnte nicht direkt nach Hause gehen, da meine Familie Silvester nachfeierte und ausgegangen war. Ich habe dann noch bei Charles gewartet und bin mit ihm Komme (eine Art Pate, mein Lieblingsessen!) essen gegangen :D

So, das war sie also unsere erste längere Reise in den Norden Togos J

 

 


 

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