Freitag, 9. September 2016

29-07-16 II
Wovon möchte ich euch noch erzählen? Von meiner kleinen Reise in den Norden mit ganz verschiedenen Etappen…
Ziel meiner Reise war das traditionelle Fest Evala in Kara. Dieses Fest ist eher eine Meisterschaft einer traditionellen Kampfsportart, die zwischen mehreren Dörfern ausgetragen wird. Da mich Kampfsport nicht so sehr interessiert, fuhr ich nur für das Finale nach Kara.



Sesamfeld *
Das für mich interessantere waren meine Etappen auf dem Hin- und Rückweg. Auf dem Weg nach Kara, machte ich Halt in Kpalongo, dem Dorf eines meiner Schüler. Dort blieb ich für 3 Tage und es lohnte sich. Das war eines meiner schönsten Erlebnisse hier, wenn auch sehr unspektakulär. Ich bekam das erste Mal das richtige Dorfleben mit und lernte viel über Landwirtschaft und den Anbau von Mais, Soja, Erdnüssen, Hirse, … 



Sesamfrucht geöffnet -> Sesamsamen *
Die Sesampflanze und -frucht (kürbisähnlich) *
Célestin, der Schüler, spazierte sehr viel mit mir durch das Dorf und die Felder, um mir alles zu zeigen. Ich lernte seine ganze Familie kennen und konnte die Arbeit auf dem Feld beobachten. Ich fand es sehr beeindruckend, wie lange v.a. die Männer, aber auch Frauen, auf dem Feld arbeiteten. Sie machten sich frühmorgens auf den Weg und kamen erst in der Abenddämmerung wieder zurück. Und so etwas wie Ruhetage kennt man nicht. 























meine selbst geerntete Erdnusspflanze
(wachsen unter der Erde wie der Name sagt)



















Célestin und ich beim Tchouk-Trinken (aus der Kalabasse)


















Von den Dorfleuten wurde ich jedes Mal auf´s Neue sehr nett empfangen. Mir wurde unglaublich viel Tchouk (Hirsebier) und Soja, sowie Erdnüsse angeboten. Das wurde teilweise sehr anstrengend, da dort Tchouk wie Wasser getrunken wird, was ich allerdings nicht gewohnt bin. Und ablehnen, was einem angeboten wird, geht nicht :P naja, so drehte sich teilweise die Welt ein bisschen…



in der "Tchoukbar" ist immer viel los

im Hof von der Familie von Célestin
































Das zu meiner ersten Etappe. Die zweite Etappe machte ich auf dem Rückweg von Kara. Ich machte wieder Halt im Dorf eines Schülers. Linn begleitete mich. Das Dorf Andrimkopé (nach dem Familiennamen Andrim meines Schülers benannt) liegt weiter im Norden und ist sehr muslimisch geprägt, sowie viel kleiner als Kpalongo. Dort lief der Empfang schon ganz anders ab. Die Dorfbewohner begutachteten uns eher verschüchtert und wir hatten in den ersten Stunden ständig eine Schar von ca. zwanzig Kindern um uns herum, die uns neugierig beobachteten. Hier spazierten wir nicht so viel herum, da einmal die Zeit nicht reichte und es etwas komplizierter gewesen wäre, da Andrim vollständig blind ist und die anderen Dorfbewohner auf dem Feld arbeiten mussten (Célestin hat nur eine leichte Sehbehinderung). Wir verbrachten aber trotzdem eine schöne Zeit dort. V.a. der Abend war wunderschön. Wir saßen um die Feuerstelle mit der Schwester von Andrim´s Bruder, die alle bekochte und ein paar Kindern und genossen den ruhigen Abend. Später fingen Linn und ich an, mit Andrim zusammen einige Lieder zu singen. Am nächsten Morgen begleiteten wir Andrim´s Schwestern noch auf´s Feld, um einige Maiskolben zu ernten, die Linn und ich nach Hause nehmen durften und dann ging es für uns auch schon wieder zurück.

 
Andrim, Linn und ich :)

Gruppenfoto mit den Kindern von der Frau von Andrims Bruder (r.)

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